Die Rodungsburg „Idungsperg“

Ulrich und Cholo
Ulrich und Cholo, die Gründer des Zisterzienserstiftes Wilhering. Bildquelle: Thomas Schwierz.
Das 12. Jahrhundert ist die Zeit der Rodung und Besiedlung des Landes nördlich der Donau. Reichsfreie Geschlechter wie die Herren von Wilhering, Blankenberg und Windberg leiteten, unterstützt von Ministerialen, die ihre Burgen meist auf Geländespornen errichteten, die Arbeiten. 1110 gründeten Ulrich und Ottilie von Wilhering die Pfarre Gramastetten mit weitreichendem Einflussgebiet. Um die Mitte des Jahrhunderts waren die Rodungsarbeiten im mittleren Mühlviertel so weit abgeschlossen, dass die Wilheringer ihre Burg aufgaben und sich neuen Aufgaben mit dem Machtschwerpunkt Waxenberg zuwandten. 1146 gründeten Ulrich und Cholo von Wilhering, einem Wunsche ihrer Eltern folgend, das Zisterzienserstift Wilhering.

In diesem historischen Prozess spielte Eidenberg eine nicht unwesentliche Rolle. 1146 nahm Ulrich von Wilhering am Kreuzzug teil und vermachte testamentarisch einen Teil seines Besitzes dem Kloster Wilhering, darunter Ibenberg und Grebelik, das spätere Geng, das auf die keltische Bezeichnung für Fels zurückgeht. Im Raume Eidenberg gab es mehrere Rodungsburgen, Berndorf, Biberau, Geizerstetten, Sulzgraben und „Idungsperg“. Die Herren von Idungsperg scheinen urkundlich als Zeugen auf. Am 21. 5. 1287 bezeugten Luitpoldus und Ulricus von Idungsperg eine Schenkung, am 1. 9. 1306 wird Leupold von Idungsperg als Zeuge genannt. Die Urkunden befinden sich in den Stiftsarchiven Wilhering und Schlägl. Die Rodungsburgen verfielen im Spätmittelalter, die Geschlechter starben aus. Manchmal erinnerten Besonderheiten in der Landschaft, auffällige Mauerreste auf Hügelkuppen, Hausnamen von Höfen, die auf ehemalige Meierhöfe zurückgehen, an diese Zeit. Um die alte Burg „Idungsperg“ rankten Sagen und Erzählungen, erfüllt von den Geheimnissen der Vergangenheit. Abt Alan Aichinger (1754 – 1780) erwähnt in seiner „Beschreibung des Eydenberg“, dass das „uralte Schloss“,von dem nur mehr ein bloßer Steinhaufen zu sehen war, in der Unteren Au lag. So mancher Bauer holte hier Material für seinen Hausbau. Im Jahre 1930 stieß man bei Bauarbeiten bei der Tischlerei Wöhrer auf alte Mauern und entdeckte die Reste eines Burghügels, der als Lageplatz von „Idungsperg“ identifiziert wurde.


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Lit.: Franz Haiböck: Tausend Jahre Eidenberg - Ein Beitrag zur Geschichte Eidenbergs
Franz Haiböck: Ortschronik
Friedrich Koll: Eidenberg, in: Urfahr – Umgebung. Ein Bezirk stellt sich vor, Linz o.J.
Dehio Oberösterreich, Band 1 Mühlviertel, Horn – Wien 2003


Text: Monika Klepp
Bild: Thomas Schwierz