Vom Vierkanter zum Donaugold

Karte Goldwörth um 1670
Anlässlich eines Streites um Fischereirechte entstand 1525 die erste Landkarte von Goldwörth. Die Karte wurde von Konsulent Franz Pernsteiner nachgemalt.


Wappen Goldwörth
Gemeindewappen Goldwörth

Karten aus den Jahren 1525 und 1670 zeigen Goldwörth als Insel ( Werd, Wörth), von Donauarmen umgeben. Der Lauf der Donau zwischen Landshaag und Ottensheim durchzog kein einheitliches Strombett, sondern gliederte sich in zahlreiche Verästelungen auf, wobei die Schifffahrtslinie, die Naufahrt, nach jedem Hochwasser neu bestimmt wurde. Schwemmland und Aufsandungen, Tümpel und Abtragungen stellten durch ständige Veränderungen stets neue Herausforderungen für das Leben der Menschen dar. Immer wiederkehrende Hochwasser zerstörten Siedlungen und Ackerland. Orts- und Flurbezeichnungen wie Hagenau, Dürrau oder Tretenau verweisen auf frühere Augebiete.

Landwirtschaft war bis 1848 mit adeligen oder geistlichen Grundherrn verbunden. Für Goldwörth spielten Ebelsberg als Verwaltungszentrum der Bischöfe von Passau und Eschelberg als Verwaltungssitz der Starhembergischen Güter eine Rolle. Stattliche Vierkanthöfe in unmittelbarer Umgebung der Kirche bestimmen auch heute das Ortsbild.

Goldwörth: Vierkanthof Halpinger
Vierkanthof Haslinger. Bildquelle: Gemeinde Goldwörth

Das Leben der Bewohner orientierte sich am Strom. Fischerei bildete einen wesentlichen Erwerbszweig, die Goldwäscherei, die ebenso wie die frühere „Insellage“ dem Ort den Namen gab, stellte einen nicht allzu ertragreichen Nebenerwerb dar.

Der gelbe Balken in der Mitte des Gemeindewappens von Goldwörth verweist auf die Goldwäscherei, der Fischreichtum der Donau findet ebenso sein Symbol, das schützende Schwert des heiligen Alban beherrscht die obere Hälfte des Wappens. Das Gemeindegebiet erstreckt sich heute auf einer Fläche von 10,8 km². Goldwörth hat ca. 1000 Einwohner und bietet als beliebte Wohngemeinde ein abwechslungsreiches Veranstaltungs-, Kultur- und Sportangebot. Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren ist meist der Brunnen am Ortsplatz, der ein Sieb zur Goldwäsche darstellt.

Goldwörth: Vierkanthof Halpinger
Goldwäscher-Sieb. Bildquelle: Franz Pernsteiner

Linzer Trinkwasser kommt aus Goldwörth. Unter dem Gemeindegebiet liegt ein sich ständig erneuerndes Trinkwasserreservoir. Die Linzer Stadtwerke errichteten drei Bunnenanlagen, die über 17km lange Transportleitungen täglich 60000 Kubikmeter Wasser liefern.



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Lit.: Johann Luegmair: Geschichtliches von Goldwörth und seiner Umgebung, Linz 1980
Franz Pernsteiner: Goldwörth, in: Urfahr Umgebung – ein Bezirk stellt sich vor, Linz o.J.
Homepage der Gemeinde Goldwörth


Text: Monika Klepp
Bilder: Gemeindeamt Goldwörth; Franz Pernsteiner

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Die erste Landkarte von Goldwörth, gemalt von Franz Pernsteiner nach einer Vorlage von 1525. Vierkanthof Haslinger.
Bildquelle: Franz
Pernsteiner
Goldwörth. Bildquelle:
Franz Pernsteiner
Goldwörth. Bildquelle:
Franz Pernsteiner
 
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Vierkanthof Haslinger. Bildquelle: Franz Pernsteiner

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Goldwäscher-Sieb. Bildquelle: Franz Pernsteiner

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