Die Grundherrschaft

Jahrhundertelang war die Geschichte des Ortes Goldwörth mit dem Hochstift Passau verbunden. Die Erstnennung des Ortes 1067 steht in diesem Zusammenhang. 1067 schenkte Bischof Altmann von Passau dem neu gegründeten Chorherrnstift St. Nikola die Pfarre Alkoven und verpflichtete die Bewohner von Goldarwerd zu einer Abgabe für die Kleider der Ordensmitglieder. In den folgenden Jahren wurde die Stiftung mehrmals erneuert, Goldarwerd wurde bei gleichbleibender Verpflichtung stets genannt.

Am Beginn des 15. Jahrhunderts kam Goldwörth zum Einflussbereich der Herrschaft Ebelsberg, die bis 1803 im Besitz des Hochstiftes Passau war. Das Schloss war Verwaltungsmittelpunkt eines ausgedehnten Passauischen Herrschaftskomplexes, der Ebelsberg, Ansfelden, Asten, St. Florian, Kronsdorf, Leonding, Alkoven, Eferding, Schönering und Goldwörth umfasste.

In einem Urbar der Herrschaft Ebelsberg aus dem Jahre 1670 wurden die Grenzen des Burgfrieds bezeichnet: Mitten durch das Herrschaftsgebiet fließt die Donau, auf Seiten des „Wörths“ bildet ein Wasserlauf, der „Gang“ genannt wird, die Grenze. Auf der gegenüberliegenden Seite, im Gstocket und in Hagenau, „fängt das Offenwasser“ den Burgfried ein. Über den Gang führte der sogenannte Gerichtssteg. Drei Kreuze markierten die Mitte des Stegs. Hier wurden Schwerverbrecher, die Hände am Rücken gebunden, dem Landrichter von Oberwallsee übergeben. Die niedere Gerichtsbarkeit wurde beim Wirt in der Pflegestube ausgeübt. Der Pfleger von Ebelsberg hielt dort jährlich das „Taiding“ ab.

41 Punkte regelten das Zusammenleben der Einwohner, die Burgfriedgerechtigkeit. Das Ackern, Mähen oder Heuen über den Markstein hinaus war mit Strafen belegt, der Fang besonders großer Fische musste der Herrschaft gemeldet werden, im Winter und Sommer mussten die Bannzäune stehen. Besonderer Wert wurde auf die Abgabe des Zehents gelegt. Wer hier säumig war, musste mit aller Härte der Strafen rechnen. „Welcher den zehent nit recht gibt, den soll man straffen am leib und am gut und ohne alle gnad.“
Nicht alle Höfe waren der Herrschaft Ebelsberg untertan, einzelne Bauerngüter gehörten zu den Herrschaften Gneisenau, Pürnstein, St. Veit, Neuhaus und Sprinzenstein.

Am 30. 12. 1731 verkaufte der Bischof von Passau Goldwörth an Thomas Gundacker Grafen von Starhemberg, der Ort wurde nun von Eschelberg aus verwaltet. Neben den 91 großen und kleinen Höfen in Goldwörth, Gstocket und Hagenau wurden auch sechs Pürnsteiner Höfe vom Grafen Starhemberg erworben. 1771 wurden die 18 Häuser von Gstocket von Goldwörth getrennt und zu Alkoven geschlagen. Als 1772 die Hausnummerierung eingeführt wurde, zählte Goldwörth gemeinsam mit der Ortschaft Hagenau 83 Häuser. Neben den landwirtschaftlich genutzten Gründen besaßen die Bewohner Anteile an den Augemeinschaften.

Karte Goldwörth um 1670
Goldwörth um 1670. Karte von K. Beyttler, 1670, OÖLA





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Lit.: Johann Luegmair: Geschichtliches von Goldwörth und seiner Umgebung, Linz 1980


Text: Monika Klepp