Sagen in der Kunst- & Handwerksstrasse der Region Urfahr-West

Die Sage von Schloss Rottenegg
Autor: Marktgemeinde St. Gotthard


Burg Rottenegg in St. Gotthard im Mühlkreis auf einem Stich von M. Vischer 1674.
Burg Rottenegg in St. Gotthard im Mühlkreis (Oberösterreich) auf einem Stich von M. Vischer 1674.

Ein edler Ritter aus langen Schlachtn heimkehrte, begegnete ihm am Fuße seines Schlosses – an dieser Stelle -, die Zofe seiner Gemahlin mit einem Bündel auf dem Arm.
Nach gestrenger Befragung durch den Ritter gestand die Zofe, dass sie in dem Bündel ein Kind ihrer Herrin verborgen und den Auftrag hat, dieses in der Rodl zu ertränken.
Der edle Ritter nahm das Kind, gab es in gute Pflege und gebot der Zofe bei Todesandrohung strengstes Stillschweigen zu bewahren.

Bei der Wiedersehensfeier auf dem Schlosse erzählte der Ritter den Vorfall so, als hätte sich dieser im Lande seiner Feldzüge zugetragen und befragte die Anwesenden, welches Urteil eine solch ungetreue Frau und Kindesmörderin verdient. Da war es die Rittersfrau selbst, die sagte, bei lebendigem Leibe einmauern, ohne zu ahnen, damit ihr eigenes Urteil gesprochen zu haben.
Der Ritter lies das Urteil vollstrecken und die Stelle - an der Außenseite des Schlosses - rot färben.

Dieses "rote Eck" soll der Überlieferung nach dem Schloss seinen Namen gegeben haben.