Kleindenkmäler in der Region u.we

Das Schiffmüller Kreuz in der Ortschaft WeidetSchiffmüller Kreuz auch Seyr Kreuz
Feldkirchen

Typ: Kreuz
Standort: abgelegen beim Nebenfluter
Besitzer: Fam. Haslmayr, Weidet 17

Beschreibung:
Einfaches Holzkreuz aus Eiche, ca. 1,80 m hoch, hergestellt 1979 von Norbert Wollerdorfer.
Die Besitzer wollten nach dem Bau des Nebenfluters das Kreuz wieder auf ihrem Grund aufgestellt haben. Dadurch steht es versteckt ca. 500 m unterhalb der Nebenfluterbrücke am linken Ufer des Fluters und ist nur über das Feld erreichbar.

Zeitungsartikel vom 25. Juli 1932:
„Bootsunglück bei Brandstatt. Wieder zwei Tote in der Donau
Gestern, Sonntag, 24. Juli 1932, unternahmen zwei Mitglieder des Linzer Rudervereins 'Ister', und zwar der Privatbeamte Walter Mayer und der Privatbeamte Sepp Seyr, mit einem Doppelzweier eine Ausfahrt gegen Aschach. Beim Überfahren eines vom Hochwasser überfluteten Dammes ungefähr 300 m unterhalb der Drahtseilfähre Brandstatt kenterte das Boot und die beiden Insassen stürzten in die Donau. Weder Mayer noch Seyr konnten sich, obwohl beide gute Schwimmer waren, retten. Beide ertranken, ohne dass ihnen von irgendeiner Seite Hilfe geboten werden konnte. Das Boot wurde vollkommen zerstört.“
Ein weiterer Artikel berichtet von dem Bemühen der die Überfuhr in Brandstatt steuernden Frau Wipplinger aus Unterlandshaag, die Ertrinkenden mittels einer Stange zu retten, was ihr aber nicht gelang, und der Bergung der Leichen am 7. August 1932 unweit der Unfallstelle durch Angehörige des österreichischen Kajakvereines und der Rudervereine „Ister“ und „Wiking“.
Das ursprüngliche Mayer-Seyr-Marterl befand sich im Bereich der heutigen Überströmstrecke des Donauarmes in Weidet beim so genannten Neuner. Beim Bau des Kraftwerkes Ottensheim-Wilhering Anfang der 70er Jahre wurde dieser Uferbereich völlig verändert. Das Überführerhäusel wurde geschliffen, der in der Nähe aufgestellte Bildstock verschwand.
Das Erinnerungsgedenken an die beiden Verunglückten übertrug sich auf das weiter donauabwärts stehende Schiffmüller-Kreuz. Dieses war von den Besitzern während des Kraftwerkbaues in ihrem Hof in Verwahrung genommen worden. Der Anlass zur Aufstellung des Kreuzes war aber ursprünglich laut mündlicher Überlieferung von Josef Rechberger, vulgo Nöbauer in Weidet, ein Unglück im oder am Wasser der Donau mit einem von Pferden gezogenen Schiffszug.

Quelle: Peter Bruckmüller – Zeichen. Die Kleindenkmäler der Marktgemeinde FELDKIRCHEN an der Donau

Foto: Das Schiffmüller Kreuz in der Ortschaft Weidet erinnert an ein Bootsunglück auf der Donau (Bildquelle: Fotoklub Feldkirchen)


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