Kleindenkmäler in der Region u.we

Das Wurzinger Marterl in Rosenleiten Wurzinger Marterl
Feldkirchen

Typ: Marterl
Standort: beim Haus Rosenleiten 41
Besitzer: je zur Hälfte Fam. Wurzinger, Rosenleiten 118, Fam. Meisl, Rosenleiten 116

Die alte Limberger Kapelle wurde 1873 erbaut, wegen des Straßenbaues 1975 abgerissen und an anderer Stelle wieder aufgebaut.
1,35 x 1,10 x 2,50 m hoher Ziegelbau mit Granitsockel, einer vergitterten Nische und einem Ziegeldach mit Doppelkreuz
In der Nische ein Hinterglasbild, von Christine Bruckmüller nach dem alten als Vorbild gemalt, zeigt die Hl. Dreifaltigkeit, li eine Marienstatue,
re Hl. Josef mit Kind im Halbrelief, geschnitzt vom Tischlermeister Josef Wührl aus Feldkirchen und ein ukrainisches Bild mit einer Weihnachtsdarstellung.
Über der Nische ein gemaltes I H S (volkstümliche Deutung: Jesus Heiland Seligmacher, J E S us in griechischer Schrift, H = langes e)

Viele Namen für die Wurzinger Kapelle zeugen von ihrer wechselvollen Geschichte. Sie hie§ früher Limberger, Schober und Feldschuster Kapelle.
Die Wurzinger Kapelle steht wie die Lustmichl- und Hoferkapelle an einem alten Kirchensteig, der wahrscheinlich auch ein Wallfahrtsweg zur Leonhardikirche in Pesenbach war.
Auf die Rückseite des ukrainischen Bildes schrieb Erich Wurzinger:

Anläßlich der Weißrusslandfahrt + Ukraine Reise von 8.6. bis 18.6. 2001 zu den Tschernobyl Kindern mit Opel Zafir
4000 km gefahren. Feldkirchen - Slowakei - Polen - Brest - Prinsk - Assarewitsch – Cernihiv (Ukraine) - Kiev - L`viv
(Lemberg) - Ivano - Frankivs`k über ukrainische Karpaten zur Grenze Mukaceve/Mzhorod/Cop = Ungarn/Rumänien
Dieses Bild wurde gespendet für die Rosenleitner Kapelle (Feldschuster-Schoberkapelle) von Erich + Frieda Wurzinger.
gekauft bei Fronleichnamskirche in der Ukraine 18.6.2001

Die Reise in die Ukraine zu den Tschernobylkindern steht im Zusammenhang mit dem GAU ( = größter atomarer Unfall ) im Jahre 1986 in Tschernobyl, Weißrussland, bei dem ein atomarer Reaktor des Kernkraftwerkes explodierte. Die Umgebung mit deren Bewohnern wurde stark verseucht, die radioaktive Strahlung verbreitete sich über die ganze Welt. Auch heute noch leidet die Bevölkerung an schweren Krankheiten, die dadurch verursacht wurden und werden.
1991 organisierte Veronika Pernsteiner aus Lacken mit der Caritas der Diözese Linz eine Kindererholungsaktion für immungeschwächte Kinder aus Weißrussland. 2003 wiederholt sich diese Aktion, bei der die Kinder bei Gastfamilien untergebracht sind, zum 15. Male, wobei 300 Kinder eine erholsame und gesundheitsfördernde Zeit in Österreich verbringen durften.

Die Wurzinger Kapelle wurde 2010 gefärbelt.

Quelle: Peter Bruckmüller – Zeichen. Die Kleindenkmäler der Marktgemeinde FELDKIRCHEN an der Donau

Foto: Das Wurzinger Marterl in Rosenleiten (Bildquelle: Fotoklub Feldkirchen)

www.feldkirchen-donau.at